Wärmepumpe mit Photovoltaik: Das müssen Sie wissen

Wärmepumpe mit Photovoltaik: Das müssen Sie wissen

Wärmepumpe mit Photovoltaik?

Grundwasser eignet sich hervorragend als Wärmespeicher, jedoch sind Grundwasserwärmepumpen eher ein Nischenprodukt. Gerade einmal 4.000 Stück werden jährlich in Deutschland verbaut. Wenn Sie trotzdem mit dem Gedanken spielen, sich eine dieser Pumpen anzuschaffen, erfahren Sie hier alle wichtigen Informationen zu ihren Bedingungen, Vor- und Nachteilen und Kosten.

Themen auf dieser Seite:

Wie funktioniert eine Grundwasserwärmepumpe?

Die Pumpe zieht die Wärmeenergie aus dem Grundwasser. Für die Installation werden zwei Brunnen benötigt. Einen sogenannten Saugbrunnen sowie einen mindestens 15 Meter weit entfernten Sickerbrunnen in der Fließrichtung des Grundwassers.

Auch wenn es sich zunächst unlogisch anhört: Grundwasser hat lediglich eine Temperatur von 7 bis 12 Grad, was natürlich alles andere als gemütlich warm ist. Aus diesem Grund wird zusätzlich ein Verdichter benötigt, indem die Temperatur mittels Druck erhöht wird. Die Wärme erhöht sich dadurch auf 40 bis 60 Grad. Diese Hitze wird dann in ein Heizsystem geleitet.

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Funktion einer Wärmepumpe: Diese beiden Methoden gibt es

Es gibt zwei Methoden, mit denen Wasser aus dem Grund gepumpt werden kann:

  1. Beim Direktbetrieb wird das Grundwasser direkt zur Pumpe gepumpt. Wärme kann dadurch nicht verloren gehen. Jedoch gibt es hierbei eine Voraussetzung: Die Wasserqualität muss perfekt sein, damit die Wasserpumpe auf Dauer nicht beschädigt wird.
  1. Da diese Voraussetzung in vielen Gebieten nicht erfüllt wird, wird oftmals die zweite Methode gewählt, die einen Umweg zu einem Zwischenwärmetauscher voraussetzt. Hierbei wird die Wärme aus dem Grundwasser auf ein Kältemittel übertragen. Dieses nimmt die Wärme aus dem Grundwasser aus und verdampft. Der entstandene Dampf wird durch einen Verdichter geführt, in dem der Druck erhöht und so die Temperatur des Dampfes gesteigert wird. Der warme Dampf wird dann zu einem Zwischenwärmetauscher geführt – hier wird die Wärme an das Heizwasser oder Warmwasser abgegeben.

Was sind die Voraussetzungen für eine Grundwasserwärmepumpe?

Es braucht zwingend eine wasserrechtliche Genehmigung, um eine Grundwasserpumpe zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Die Genehmigung erhalten Sie bei Ihrem Landratsamt. Bevor Sie diese erhalten, wird zudem ein dreitägiger Pumpversuch durchgeführt: Es wird überprüft, ob überhaupt genügend Grundwasser vorhanden ist, ob das Wasser nicht zu schnell fließt und ob der Zwischenwärmetauscher zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe passt. 

Tiefe des Grundwassers und Wasserschutzgebiete

Ideal sind Gebiete, in denen das Grundwasser aus einer Tiefe von 8 bis 20 Metern gepumpt werden kann. Eine tiefere Bohrung ist normalerweise ineffizient, da das Wasser stärkeren Temperaturschwankungen unterliegt. Auch Verschmutzungen sind dann üblicher. 

Gut zu wissen: Befindet sich Ihr Haus in einem Wasserschutzgebiet, brauchen Sie hier nicht mehr weiterzulesen, da Sie keine Genehmigung erhalten werden. Um Enttäuschungen zu vermeiden, fragen Sie in der Nachbarschaft nach, ob es vielleicht schon jemanden mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe gibt, der Ihnen weitere wertvolle Tipps geben kann. 

Alternativ finden Sie hier Wärmepumpen, die nicht auf der Nutzung von Grundwasser basieren.

Wasserrechtliche Erlaubnis beantragen

Ein Onlineantrag kann unkompliziert über diese Website beantragt werden. Dazu muss lediglich die Postleitzahl eingegeben und der Onlineantrag ausgefüllt werden.

Vorteile einer Grundwasserwärmepumpe

Es gibt viele Vorzüge, die die Grundwasserwärmepumpe zu einer lohnenswerten Investition machen:

  1. Rentabilität: Einige Systeme arbeiten mit einem JAZ-Wert (Jahresarbeitszahl) von 5. Das bedeutet, dass die Heizanlage aus 1 kW Strom wiederum 5 kW Wärme produzieren kann. Im Vergleich dazu schaffen es andere Wärmepumpen gerade mal auf einen JAZ-Wert von 3 bis 4. Achtung: JAZ-Werte zwischen 6 und 7 sind meistens unter idealen Bedingungen entstanden und nicht die Norm. Wie Sie den JAZ-Wert ausrechnen, erfahren Sie hier.
  2. Niedrige Betriebskosten: Die Grundwasserwärmepumpe benötigt wenig zusätzlichen Strom, was sie günstig im Betrieb macht.
  3. Geringe Emissionen: Dadurch, dass die Pumpe keine Abgase verursacht, ist sie äußerst umweltfreundlich.
  4. Umweltschutz: Es werden keine fossilen Brennstoffe verwendet, und da der Stromverbrauch sehr gering ist, ist die Pumpe umweltfreundlich. 
  5. Kombinierbarkeit: Eine Grundwasserpumpe kann wunderbar mit einer Photovoltaik- oder Windkraftanlage kombiniert werden. Das macht Sie noch unabhängiger von schwankenden Strompreisen.
  6. Platzsparend: Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe ist platzsparend und eignet sich daher ideal für kleine Grundstücke.

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Nachteile einer Grundwasserwärmepumpe

  1. Anfangshürden: Leider lässt sich eine Grundwasserwärmepumpe nicht überall installieren. Zudem müssen die Tiefe, die Qualität sowie die Fließrichtung des Wassers passen.
  1. Genehmigungen: Ein mehrtägiger Test ist verpflichtend. Hier wird geprüft, ob die Qualität des Wassers passt. Manko: Ohne vorher zu wissen, ob dieser Test das gewünschte Ergebnis liefert, entstehen hierfür natürlich Kosten. Das schreckt viele Menschen ab.
  1. Bohrungen: Für die Wasser-Wasser-Wärmepumpe müssen zwei Brunnen gebohrt werden, was teuer ist.
  1. Flächenheizung: Die Pumpe muss an eine Flächenheizung gebunden sein, um die Wärme optimal abzugeben. Dadurch kommen weitere Kosten auf Sie zu.
  1. Die Rentabilität kann sinken: Auch das Grundwasser kann sich verändern, wodurch die Pumpe in der Zukunft nicht mehr genügend Wasser zieht und nicht mehr akkurat arbeiten kann. Dieser Umstand kommt jedoch sehr selten vor.

Kosten einer Grundwasserwärmepumpe

Eine Grundwasserwärmepumpe kostet zwischen 17.000 € und 30.000 €. In diesem Preis sind die Testbohrungen eingerechnet, die immer im Vorfeld durchgeführt werden müssen. Zusätzlich kommen noch jährliche Wartungskosten hinzu, die sich jedoch im Rahmen halten.

Beispielaufstellung:

Voraussetzung für eine GrundwasserwärmepumpeKosten (realistische Beispiele)
Erschließung & Brunnenbohrungen9.000 €
Wasser-Wasser-Wärmepumpe8.000 €
Zubehör wie Verrohrung, Schläuche etc.3.000 €
Installation3.000 €
Gesamtkosten Anschaffung23.000 €
Jährliche Wartungskosten150 €
Jährliche StromkostenMax. 700 €

Übrigens: Welche Kosten im Einzelnen gefördert werden, können Sie im Merkblatt der BAFA nachlesen, das Sie sich hier herunterladen können.

Ist eine Grundwasserwärmepumpe förderungsfähig?

Wärmepumpen werden immer dann gefördert, wenn sie zur Erzeugung von Raumwärme eingesetzt werden. Damit ist auch die Grundwasserwärmepumpe förderungsfähig. Ein Förderantrag darf von folgenden Personen gestellt werden:

  • Privatpersonen 
  • Wohnungseigentümergemeinschaften
  • Freiberufler 
  • Kommunale Gebietskörperschaften, kommunale Gemeinde- und Zweckverbände, sowie rechtlich unselbstständige Eigenbetriebe von kommunalen Gebietskörperschaften
  • Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts (Kammern oder Verbände)
  • Gemeinnützige Organisationen & Kirchen
  • Unternehmen, Einzelunternehmer und kommunale Unternehmen
  • juristische Personen des Privatrechts 
  • Wohnungsbaugenossenschaften

Die maximale Zuschusshöhe bei einer Grundwasserwärmepumpe

Die Zuschusshöhe für eine Grundwasserwärmepumpe hängt wie so oft von einer Förderrichtlinie ab. Diese wiederum bestimmt das Bundeswirtschaftsministerium. Seit 2020 wird ein bestimmter Prozentsatz der Investitionskosten zurückgezahlt. Das sieht im Einzelnen so aus:

  • Bei Wärmepumpen sind 35 % der Kosten förderfähig.
  • Wird eine Ölheizung ersetzt, gibt es 45 % der förderfähigen Kosten erstattet.
  • Anlagen, die „Renewable Ready“ sind, werden mit bis zu 20 % gefördert.
  • 5 % gibt es zusätzlich, wenn der Einbau aufgrund eines individuellen Sanierungsfahrplans erfolgt. Dieser Plan muss mit einem Energieeffizienz-Experten erstellt und vorab bei der BAFA angefordert werden.

Es können maximal 60.000 € brutto pro bei Wohneinheit gefördert werden. Gebäude, die nicht bewohnt werden, können mit maximal 3,5 Mio. € brutto refinanziert werden. Die Bruttokosten können inklusive MwSt. angesetzt werden.

Achtung: Bei Personen, die vorsteuerabzugsberechtigt sind, werden nur die Nettokosten kalkuliert. Dadurch werden maximal 42.016,81 € zurückgezahlt.

Was sind förderungsfähige Kosten?

Alle Anschaffungskosten, die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme, Planungs- sowie Baukosten sowie Ausgaben für sogenannte Umfeldmaßnahmen sind förderungsfähig. Zu diesen Maßnahmen gehören etwa die Deinstallation und Entsorgung von Altanlagen, Bohrungen für Erdwärmesonden, Optimierungen des Heizungsverteilsystems, der Austausch von Heizkörpern bzw. der Einbau von Flächenheizungen oder die Installation eines Speichers.

Folgende Punkte muss die Wärmepumpe hierfür jedoch erfüllen:

  • Sie muss einen Wärmemengenzähler besitzen.
  • Wenn die Wärmepumpe elektrisch betrieben wird, muss ein Stromzähler verbaut sein.
  • Bei einer gasbetriebenen Wärmepumpe ist der Einbau eines Gaszählers Pflicht.
  • Bei Grundwasserwärmepumpen in Wohnungen muss der ƞs, also die jahreszeitbedingte Raumheizungseffizienz, bei 35 °C und mindestens 150 % liegen.
  • Bei Grundwasserpumpen bei nicht bewohnten Gebäuden muss der ƞs bei 55 °C und mindestens 135 % liegen.
  • Eine Heizkurvenanpassung muss erfolgen.

Antragsstellung: Schritt-für-Schritt

Damit Ihre Antragsstellung Erfolg hat, ist es wichtig, einen detaillierten Kostenvoranschlag bei der BAFA einzureichen. Ganz wichtig: Die Kosten werden im Antrag dokumentiert und sind die Grundlage für den Bescheid der BAFA. Arbeiten Sie hierbei unbedingt akkurat, denn die Kosten können nach der Einreichung des Antrags nicht mehr korrigiert werden. Überprüfen Sie die Angebote, die Sie erhalten, und fragen Sie lieber zweimal nach, ob auch alle Kosten aufgelistet wurden.

Den Antrag können Sie im Anschluss bequem online stellen.

Erst wenn Sie diese zwei Schritte ausgeführt und den Zuwendungsbescheid der BAFA erhalten haben, sollten Sie Handwerker beauftragen. Das ist für einige Bauherren aufgrund der langen Bearbeitungszeit der BAFA zwar unattraktiv, beugt aber dem eigenen finanziellen Risiko vor.

Ist alles in trockenen Tüchern, müssen alle Unterlagen auf dem BAFA-Online-Portal eingereicht werden. Sind diese vollständig und von der BAFA auf Richtigkeit überprüft worden, wird die Förderung ausgezahlt.

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Fazit: Grundwasserwärmepumpe

Eine Grundwasserwärmepumpe kauft und installiert man nicht jeden Tag. Daher ist es clever, das ganze Unterfangen nicht allein anzugehen. Idealerweise sollten Sie sich Unterstützung von Experten einholen.

Falls Sie an weiteren Informationen zu diesem und anderen Themen interessiert sind, können Sie gratis unseren Newsletter abonnieren oder uns auf Instagram oder Facebook folgen. Auf diesen Kanälen informieren wir regelmäßig über wichtige Neuigkeiten und Angebote.

Bei weiteren Fragen zum Thema Grundwasserwärmepumpe berät Sie unser Experten-Team ebenfalls gerne. Von Montag bis Donnerstag, 7:00 bis 16:00 Uhr, am Freitag, 7:00 bis 11:00 Uhr, erreichen Sie uns telefonisch unter +49 (0) 203 79287 9550. Alternativ können Sie uns auch über unser Kontaktformular erreichen.

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