Grundwasser eignet sich hervorragend als Wärmespeicher, jedoch sind Grundwasserwärmepumpen eher ein Nischenprodukt. Gerade einmal 4.000 Stück werden jährlich in Deutschland verbaut. Wenn Sie trotzdem mit dem Gedanken spielen, sich eine dieser Pumpen anzuschaffen, erfahren Sie hier alle wichtigen Informationen zu ihren Bedingungen, Vor- und Nachteilen und Kosten.
Die Pumpe zieht die Wärmeenergie aus dem Grundwasser. Für die Installation werden zwei Brunnen benötigt. Einen sogenannten Saugbrunnen sowie einen mindestens 15 Meter weit entfernten Sickerbrunnen in der Fließrichtung des Grundwassers.
Auch wenn es sich zunächst unlogisch anhört: Grundwasser hat lediglich eine Temperatur von 7 bis 12 Grad, was natürlich alles andere als gemütlich warm ist. Aus diesem Grund wird zusätzlich ein Verdichter benötigt, indem die Temperatur mittels Druck erhöht wird. Die Wärme erhöht sich dadurch auf 40 bis 60 Grad. Diese Hitze wird dann in ein Heizsystem geleitet.
Es gibt zwei Methoden, mit denen Wasser aus dem Grund gepumpt werden kann:
Es braucht zwingend eine wasserrechtliche Genehmigung, um eine Grundwasserpumpe zu installieren und in Betrieb zu nehmen. Die Genehmigung erhalten Sie bei Ihrem Landratsamt. Bevor Sie diese erhalten, wird zudem ein dreitägiger Pumpversuch durchgeführt: Es wird überprüft, ob überhaupt genügend Grundwasser vorhanden ist, ob das Wasser nicht zu schnell fließt und ob der Zwischenwärmetauscher zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe passt.
Ideal sind Gebiete, in denen das Grundwasser aus einer Tiefe von 8 bis 20 Metern gepumpt werden kann. Eine tiefere Bohrung ist normalerweise ineffizient, da das Wasser stärkeren Temperaturschwankungen unterliegt. Auch Verschmutzungen sind dann üblicher.
Gut zu wissen: Befindet sich Ihr Haus in einem Wasserschutzgebiet, brauchen Sie hier nicht mehr weiterzulesen, da Sie keine Genehmigung erhalten werden. Um Enttäuschungen zu vermeiden, fragen Sie in der Nachbarschaft nach, ob es vielleicht schon jemanden mit einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe gibt, der Ihnen weitere wertvolle Tipps geben kann.
Alternativ finden Sie hier Wärmepumpen, die nicht auf der Nutzung von Grundwasser basieren.
Ein Onlineantrag kann unkompliziert über diese Website beantragt werden. Dazu muss lediglich die Postleitzahl eingegeben und der Onlineantrag ausgefüllt werden.
Es gibt viele Vorzüge, die die Grundwasserwärmepumpe zu einer lohnenswerten Investition machen:
Eine Grundwasserwärmepumpe kostet zwischen 17.000 € und 30.000 €. In diesem Preis sind die Testbohrungen eingerechnet, die immer im Vorfeld durchgeführt werden müssen. Zusätzlich kommen noch jährliche Wartungskosten hinzu, die sich jedoch im Rahmen halten.
Beispielaufstellung:
Voraussetzung für eine Grundwasserwärmepumpe | Kosten (realistische Beispiele) |
---|---|
Erschließung & Brunnenbohrungen | 9.000 € |
Wasser-Wasser-Wärmepumpe | 8.000 € |
Zubehör wie Verrohrung, Schläuche etc. | 3.000 € |
Installation | 3.000 € |
Gesamtkosten Anschaffung | 23.000 € |
Jährliche Wartungskosten | 150 € |
Jährliche Stromkosten | Max. 700 € |
Wärmepumpen werden immer dann gefördert, wenn sie zur Erzeugung von Raumwärme eingesetzt werden. Damit ist auch die Grundwasserwärmepumpe förderungsfähig. Ein Förderantrag darf von folgenden Personen gestellt werden:
Die Zuschusshöhe für eine Grundwasserwärmepumpe hängt wie so oft von einer Förderrichtlinie ab. Diese wiederum bestimmt das Bundeswirtschaftsministerium. Seit 2020 wird ein bestimmter Prozentsatz der Investitionskosten zurückgezahlt. Das sieht im Einzelnen so aus:
Es können maximal 60.000 € brutto pro bei Wohneinheit gefördert werden. Gebäude, die nicht bewohnt werden, können mit maximal 3,5 Mio. € brutto refinanziert werden. Die Bruttokosten können inklusive MwSt. angesetzt werden.
Achtung: Bei Personen, die vorsteuerabzugsberechtigt sind, werden nur die Nettokosten kalkuliert. Dadurch werden maximal 42.016,81 € zurückgezahlt.
Alle Anschaffungskosten, die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme, Planungs- sowie Baukosten sowie Ausgaben für sogenannte Umfeldmaßnahmen sind förderungsfähig. Zu diesen Maßnahmen gehören etwa die Deinstallation und Entsorgung von Altanlagen, Bohrungen für Erdwärmesonden, Optimierungen des Heizungsverteilsystems, der Austausch von Heizkörpern bzw. der Einbau von Flächenheizungen oder die Installation eines Speichers.
Folgende Punkte muss die Wärmepumpe hierfür jedoch erfüllen:
Damit Ihre Antragsstellung Erfolg hat, ist es wichtig, einen detaillierten Kostenvoranschlag bei der BAFA einzureichen. Ganz wichtig: Die Kosten werden im Antrag dokumentiert und sind die Grundlage für den Bescheid der BAFA. Arbeiten Sie hierbei unbedingt akkurat, denn die Kosten können nach der Einreichung des Antrags nicht mehr korrigiert werden. Überprüfen Sie die Angebote, die Sie erhalten, und fragen Sie lieber zweimal nach, ob auch alle Kosten aufgelistet wurden.
Den Antrag können Sie im Anschluss bequem online stellen.
Erst wenn Sie diese zwei Schritte ausgeführt und den Zuwendungsbescheid der BAFA erhalten haben, sollten Sie Handwerker beauftragen. Das ist für einige Bauherren aufgrund der langen Bearbeitungszeit der BAFA zwar unattraktiv, beugt aber dem eigenen finanziellen Risiko vor.
Ist alles in trockenen Tüchern, müssen alle Unterlagen auf dem BAFA-Online-Portal eingereicht werden. Sind diese vollständig und von der BAFA auf Richtigkeit überprüft worden, wird die Förderung ausgezahlt.
Eine Grundwasserwärmepumpe kauft und installiert man nicht jeden Tag. Daher ist es clever, das ganze Unterfangen nicht allein anzugehen. Idealerweise sollten Sie sich Unterstützung von Experten einholen.
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Bei weiteren Fragen zum Thema Grundwasserwärmepumpe berät Sie unser Experten-Team ebenfalls gerne. Von Montag bis Freitag, 8:00 bis 15:00 Uhr, erreichen Sie uns telefonisch unter +49 (0) 203 9287 9550. Alternativ können Sie uns auch über unser Kontaktformular erreichen.
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