Wallbox Dimensionierung: Die richtige Leistung wählen 

Wallbox Dimensionierung: Die richtige Leistung wählen 

Wallboxen für E-Fahrzeuge: Alles, was Sie wissen müssen

Einfach das E-Auto nach Feierabend vor der eigenen Haustür laden: Diese Möglichkeit bekommen Besitzer von E-Fahrzeugen mit der eigenen Wallbox. Damit Sie die Ladeeinrichtung aber effektiv nutzen können, müssen Sie diese richtig dimensionieren. Alle wichtigen Informationen zur Wallbox-Dimensionierung gibt es hier auf einen Blick.  

Themen auf dieser Seite:

Darauf sollten Sie beim Kauf der Wallbox achten 

  • Kompatibilität 
    Stellen Sie sicher, dass die Wallbox mit Ihrem Elektrofahrzeug kompatibel ist. Überprüfen Sie, ob die Wallbox den passenden Ladestecker und die richtige Ladeleistung für Ihr Fahrzeug unterstützt.  
  • Ladeleistung 
    Überlegen Sie, welche Ladeleistung Sie benötigen. Je nach Fahrzeug und individuellen Anforderungen können Sie eine Wallbox mit unterschiedlichen Leistungsoptionen wählen. Beachten Sie dabei auch die vorhandene elektrische Infrastruktur in Ihrem Zuhause. 
  • Sicherheit und Zertifizierungen 
    Achten Sie darauf, dass die Wallbox die erforderlichen Sicherheitsstandards und Zertifizierungen erfüllt. Suchen Sie nach CE-Kennzeichnung oder anderen anerkannten Zertifizierungen, um sicherzustellen, dass die Wallbox den geltenden Normen entspricht. 
     
  • Zusätzliche Funktionen 
    Berücksichtigen Sie die gewünschten zusätzlichen Funktionen. Einige Wallboxen bieten Funktionen wie Smart-Home-Integration, Fernsteuerung, Zeitplanung, Energiemanagement, Lastmanagement und Abrechnungsmöglichkeiten. Überlegen Sie, welche Funktionen für Ihre Bedürfnisse wichtig sind.

Mehr über Wallbox-Ladestationen in diesem Artikel. 

Welchen Netzanschluss brauche ich für meine Wallbox? 

Der benötigte Netzanschluss für Ihre Wallbox hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Ladeleistung der Wallbox, der Art Ihres Elektrofahrzeugs und der vorhandenen elektrischen Infrastruktur in Ihrem Zuhause. Ein einphasiger Anschluss wird in der Regel für Wallboxen mit einer niedrigeren Ladeleistung verwendet. Diese Anschlussart arbeitet mit einer Phase und einer Spannung von 230 V. Einphasige Anschlüsse sind in vielen Haushalten üblich und können Ladeleistungen von bis zu 7,4 kW unterstützen. 

Üblich ist aber ein dreiphasiger Anschluss mit mit einer höheren Ladeleistung (Starkstromanschluss). Diese Anschlussart arbeitet mit drei Phasen und einer Spannung von 400 V. Dreiphasige Anschlüsse sind leistungsfähiger und können Ladeleistungen von bis zu 22 kW oder mehr unterstützen. 

Haben Sie noch weitere Fragen?

11 kW vs. 22 kW: Wie hoch sollte die Ladeleistung der Wallbox sein? 

Üblicherweise wählen Sie zwischen einem Wallbox-Anschluss zwischen 11 kW und 22 kW. In der Theorie bedeutet das, dass Wallboxen mit 22 kW doppelt so schnell laden können, allerdings ist die Ladezeit abhängig von verschiedenen Faktoren wie:  

  • dem Elektroauto-Modell  
  • dem Ladekabel 

Für eine 22 kW-Wallbox benötigen Sie eine höhere Anschlussleistung, allerdings ist die Wallbox auch abwärtskompatibel. Die 11 kW Wallbox gilt dagegen als etwas batterieschonender.  

Anmeldepflicht beim Netzbetreiber 

Ein Unterschied  besteht auch in der Genehmigungspflicht. Während Sie eine Wallbox mit 11 kW lediglich dem Netzbetreiber melden müssen, ist eine 22 kW Ladestation genehmigungspflichtig. In der Regel bieten die Netzbetreiber aber problemlose Anmeldeformalitäten über die eigene Webseite an.  

Was ist das Lastmanagement bei einer Wallbox  

Das Lastmanagement bei einer Wallbox bezieht sich auf die Verteilung der verfügbaren elektrischen Leistung in einem Gebäude oder einer Wohnanlage, um Überlastungen des Stromnetzes zu vermeiden. Es wird insbesondere dann relevant, wenn mehrere Elektrofahrzeuge gleichzeitig geladen werden sollen oder wenn die vorhandene Netzinfrastruktur begrenzte Kapazitäten besitzt. Oftmals sind in Haushalten bereits mehrere E-Fahrzeuge vorhanden, sodass sich hier ein Lastmanagement lohnt. Essenziell ist es für das Laden von E-Fahrzeugen in Wohnanlagen, damit eine zuverlässige Stromversorgung garantiert ist.  

Lademanagement-Systeme im Überblick  

Das statische und dynamische Lastmanagement sind zwei Ansätze zur Verteilung der verfügbaren elektrischen Leistung bei Mehrfachladestationen, um eine Überlastung des Stromnetzes zu vermeiden. 

Statisches Lastmanagement 

Beim statischen Lastmanagement wird die verfügbare Leistung gleichmäßig auf die angeschlossenen Wallboxen oder Fahrzeuge aufgeteilt. Jede Wallbox erhält eine vordefinierte maximale Leistungszuweisung, unabhängig davon, ob sie diese tatsächlich benötigt. Das bedeutet, dass jede Wallbox während des Ladevorgangs mit der maximal zugewiesenen Leistung lädt, auch wenn das Elektrofahrzeug möglicherweise nicht die volle Ladeleistung benötigt. 

Vorteile Nachteile  
 
Einfache Implementierung und Konfiguration. Möglicherweise ineffiziente Nutzung der verfügbaren Leistung, da nicht alle Wallboxen die volle Leistung benötigen.  
Gleichmäßige Verteilung der verfügbaren Leistung auf alle Wallboxen. Bei einer unterschiedlichen Ladeanforderung der angeschlossenen Fahrzeuge kann es zu Wartezeiten oder ineffizienter Nutzung der Wallboxen kommen. 
Vermeidet Überlastungen des Stromnetzes.      


Dynamisches Lastmanagement  

Beim dynamischen Lastmanagement wird die Leistung intelligent und flexibel auf die Wallboxen verteilt, basierend auf den individuellen Ladeanforderungen der angeschlossenen Elektrofahrzeuge. Eine zentrale Steuereinheit überwacht kontinuierlich die Stromverteilung und passt die Leistungszuweisung an, um eine optimale Auslastung zu erreichen. Je nach Bedarf kann die verfügbare Leistung auf die Wallboxen umverteilt werden, um eine Überlastung zu vermeiden. 

Vorteile Nachteile  
 
Effiziente Nutzung der verfügbaren Leistung durch Anpassung an die individuellen Ladeanforderungen.  Komplexere Installation und Konfiguration aufgrund der erforderlichen Steuereinheit. 
Schnellere Ladezeiten für Fahrzeuge, die eine höhere Leistung benötigen.  Potenziell höhere Kosten im Vergleich zum statischen Lastmanagement aufgrund der zusätzlichen Steuerungsinfrastruktur. 
Flexibilität, um die Verteilung der Leistung basierend auf den aktuellen Anforderungen anzupassen.  

Das dynamische Lastmanagement bietet eine effizientere und flexiblere Nutzung der verfügbaren Leistung, insbesondere wenn die angeschlossenen Elektrofahrzeuge unterschiedliche Ladeanforderungen haben. Es ermöglicht eine optimierte Ladegeschwindigkeit und vermeidet Wartezeiten oder Überlastungen des Stromnetzes. Allerdings ist es in der Regel aufwendiger in der Installation und erfordert eine intelligentere Steuerung der Leistungsverteilung. 

Wie kann das Lastmanagement bei der Wallbox-Installation optimiert werden? 

Das Lastmanagement bei der Wallbox-Installation kann durch verschiedene Maßnahmen optimiert werden, um eine effiziente Nutzung der verfügbaren elektrischen Leistung zu gewährleisten. 

  1. Überwachung des Stromverbrauchs 
    Überwachen Sie den Stromverbrauch im Haushalt oder im Gebäude, um ein genaues Bild der vorhandenen elektrischen Leistung zu bekommen. Sie können die Leistung der Wallboxen entsprechend anpassen, um Überlastungen zu vermeiden. 
     
  1. Dynamisches Lastmanagement 
    Der Einsatz einer intelligenten Steuereinheit oder eines Energiemanagementsystems ermöglicht eine dynamische Anpassung der Leistungszuweisung an die angeschlossenen Wallboxen. Dadurch wird die verfügbare Leistung effizient auf die Elektrofahrzeuge verteilt, basierend auf deren individuellen Ladeanforderungen. 
     
  1. Priorisierung der Ladungen 
    Sie haben die Möglichkeit, bestimmten Elektrofahrzeugen eine höhere Priorität zu geben. Dadurch werden Fahrzeuge mit dringenderem Ladebedarf bevorzugt behandelt.   
  1. Zeitgesteuerte Ladungen 
    Durch die Nutzung von Zeitplänen und günstigeren Stromtarifen kann das Laden der Elektrofahrzeuge auf Zeiten mit niedrigerer Stromnachfrage oder niedrigeren Stromkosten verschoben werden.  
     
  1. Lastprofilanalyse 
    Eine detaillierte Analyse des Lastprofils im Haushalt oder im Gebäude kann helfen, Spitzenlastzeiten und Muster zu identifizieren. Basierend auf diesen Erkenntnissen können die Ladevorgänge der Elektrofahrzeuge so geplant werden, dass sie mit den niedrigeren Lastzeiten im Stromnetz übereinstimmen.  

Voraussetzungen für die Installation einer Wallbox 

Für die Installation einer Wallbox zu Hause müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Es muss eine Stromquelle in der Nähe des Installationsortes der Wallbox vorhanden sein. Ideal ist ein elektrischer Anschluss im Bereich der Garage, des Carports oder des Parkplatzes, an dem das Elektrofahrzeug geladen werden soll. 

Zudem sollten Sie sicherstellen, dass die elektrische Anschlussleistung des Hauses für den Betrieb der Wallbox reicht. Es kann sein, dass eine Überprüfung oder Aktualisierung der elektrischen Installation durch einen Elektriker erforderlich ist. Bei einer Wallbox mit 22 kW brauchen Sie zudem die Genehmigung Ihres Netzbetreibers.  

Haben Sie noch weitere Fragen?

Je nach gewähltem Modell können zusätzliche Voraussetzungen für die Konnektivität und Steuerung der Wallbox gelten. Einige Modelle erfordern möglicherweise eine Internetverbindung oder eine spezielle Verkabelung, um eine Fernsteuerung oder Überwachungsfunktionen zu ermöglichen. 

Die Installation einer Wallbox sollte immer von einem qualifizierten Elektroinstallateur durchgeführt werden. Ein Fachmann kann sicherstellen, dass die Installation ordnungsgemäß und gemäß den geltenden Vorschriften erfolgt. Darüber hinaus kann er bei Bedarf eine Lastprofilanalyse durchführen und gegebenenfalls Anpassungen an der elektrischen Installation vornehmen. 

Mehr über Wallbox-Ladestationen in diesem Artikel.

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