EIGENVERBRAUCH – WARUM ES SICH LOHNT SELBSTERZEUGTEN PHOTOVOLTAIKSTROM ZU NUTZEN

EIGENVERBRAUCH – WARUM ES SICH LOHNT SELBSTERZEUGTEN PHOTOVOLTAIKSTROM ZU NUTZEN

Durch eine Photovoltaikanlage werden Hausbesitzer zu Stromproduzenten. Den erzeugten Strom können die Betreiber der Anlage je nach Bedarf selbst nutzen. Überschüssiger Strom wird ins Stromnetz eingespeist und vergütet. Aber warum ist es sinnvoll, den selbst erzeugten Strom auch selbst zu verbrauchen?

Was bedeutet eigentlich Eigenverbrauch, Einspeisung & Autarkie?

EIGENVERBRAUCH

Eigenverbrauch bedeutet, den von der Photovoltaikanlage erzeugten Strom selbst zu nutzen. Das heißt, der erzeugte Strom wird direkt von der Anlage auf dem Dach zu den Verbrauchern im Haus geleitet. Dadurch können Sie beispielsweise Ihre Waschmaschine vollständig mit erneuerbarem Photovoltaikstrom betreiben. Gegebenenfalls kann auch ein zusätzlicher Stromspeicher hinzugefügt werden, der überschüssig erzeugten Strom speichert.

EINSPEISUNG

Einspeisung bedeutet hingegen, dass der von Ihrer Anlage erzeugte Strom ins Netz eingespeist wird. In Deutschland erhalten Sie für jede eingespeiste Kilowattstunde (kWh) eine Einspeisevergütung. Diese beträgt nach dem EEG 2023 für kleine Hausdachanlagen von 1-10 kWp 8,2 ct/kWh und für Anlagen zwischen 11 und 40 kWp 7,1 ct/kWh.

AUTARKIE

Die Begriffe Autarkie und Eigenverbrauch werden häufig synonym verwendet. Autarkie bedeutet in etwa so viel wie Unabhängigkeit. Wenn Ihr Haus beispielsweise unabhängig von der öffentlichen Versorgung mit Strom und Wärme versorgt wird, spricht man von einem autarken Haus. Im Zusammenhang mit Photovoltaik bedeutet Autarkie jedoch die Unabhängigkeit vom Stromnetz. Der Autarkiegrad bezieht sich auf den Anteil Ihres Strombedarfs, den Sie mit Ihrer Photovoltaikanlage decken können, ohne Strom aus dem Netz beziehen zu müssen. Die Eigenverbrauchsquote hingegen gibt an, wie viel Prozent des erzeugten Stroms Sie selbst verbrauchen. Der Autarkiegrad ist somit verbrauchsbezogen, während die Eigenverbrauchsquote produktionsbezogen ist.

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Warum ist es sinnvoll den Eigenverbrauch bei Photovoltaik zu steigern?

STROMKOSTENERSPARNIS

Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom ist nur dann wirtschaftlich sinnvoll, wenn Sie mit Ihrer Anlage Strom zu Kosten produzieren können, die unterhalb des regulären Strompreises liegen. Derzeit können Sie Solarstrom aus einer Hausdachphotovoltaikanlage für etwa 10 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erzeugen, während der Durchschnittspreis für Strom vom Stromanbieter etwa 35 Cent pro kWh beträgt. Durch jede selbst erzeugte kWh sparen Sie also über 20 Cent.

Da Photovoltaikanlagen mittags den meisten Strom erzeugen, der Strombedarf der Haushalte jedoch morgens und abends Spitzenwerte erreicht, kann Ihre Anlage nicht den gesamten Verbrauch abdecken. In diesen Zeiten muss oft zusätzlicher Strom aus dem Netz bezogen werden. Der überschüssige mittags erzeugte Strom wird hingegen eingespeist. Durch die Installation eines Batteriespeichers ist es möglich, den Eigenverbrauch weiter zu steigern.

UMWELTSCHUTZ

Solarstrom ist zu 100% erneuerbar erzeugter Strom. Im Gegensatz dazu besteht der aus dem Netz bezogene Strommix nur zu 46% aus regenerativen Quellen. Die verbleibenden 54% des Stroms werden durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe oder durch Kernenergie erzeugt. Bei der Verbrennung fossiler Rohstoffe werden erhebliche Mengen CO2 freigesetzt. Die Nutzung von Kernenergie birgt wiederum ein hohes Sicherheitsrisiko mit schwerwiegenden und nicht kalkulierbaren Folgen für Natur und Mensch. Jede zusätzlich erzeugte und selbst verbrauchte Kilowattstunde Solarstrom trägt daher dazu bei, die Umwelt zu schützen und die persönliche CO2-Bilanz zu verbessern.

UNABHÄNGIGKEIT

In Deutschland wird die Energiebranche hauptsächlich von großen Energiekonzernen wie E.ON, RWE oder Vattenfall dominiert. Obwohl Verbraucher durch die Liberalisierung des Strommarktes die Wahl haben, von welchem Energieversorger sie Strom beziehen möchten, bleibt die Abhängigkeit bestehen. Stadtwerke und Stromanbieter beziehen ebenfalls Strom aus Kohlekraftwerken von Unternehmen wie RWE. Dies führt dazu, dass Verbraucher weiterhin den unvorhersehbaren Schwankungen der Strompreise an der Strombörse ausgesetzt sind. Im Gegensatz dazu kann Strom aus Photovoltaik kostengünstiger erzeugt werden und unterliegt keinen Preisschwankungen an der Strombörse. Darüber hinaus ermöglicht die Nutzung von Photovoltaikstrom eine unabhängige Energieversorgung, bei der Sie selbst über die Zukunft Ihrer Energieversorgung entscheiden können.

NETZSTABILITÄT

Oft heißt es, der steigende Anteil an erneuerbaren Energien gefährde die Netzstabilität. Dies ist für die eingespeiste Menge erneuerbaren Stroms zum Teil auch zutreffend. Etwa, wenn an einem windigen Herbsttag große Mengen Windstrom zusätzlich zur normalen Strommenge ins Netz geleitet werden. Hier müssen Netze langfristig ausgebaut und intelligent gesteuert werden und das bei einer gleichzeitigen Reduzierung der Leistung konventioneller Kraftwerke. Durch eine Photovoltaikanlage auf dem Hausdach, mit einem optimierten Eigenverbrauchsanteil, verbessern Sie die Netzstabilität allerdings sogar. Denn indem Sie Ihren Strom dezentral erzeugen und verbrauchen, umgehen Sie die Stromnetze und führen so eine Entlastung der Netze herbei.

Wie kann ich meinen Eigenverbrauch bei Photovoltaik steigern?

Um den Eigenverbrauch Ihres selbst erzeugten PV-Stroms zu maximieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Option ist die Installation eines Stromspeichers, der den tagsüber überschüssig erzeugten PV-Strom speichert und ihn dann zur Verfügung stellt, wenn er benötigt wird, beispielsweise frühmorgens oder abends. Eine weitere Strategie besteht darin, Ihre PV-Anlage mit einer Wärmepumpe zu kombinieren. Da Wärmepumpen elektrisch betrieben werden, kann der benötigte Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage stammen. Sie können entweder überschüssigen Mittagsstrom verwenden oder tageszeitunabhängig gespeicherten Solarstrom aus dem Batteriespeicher nutzen. Ein potenzielles Problem dabei ist, dass Anlagenbesitzer oft nicht wissen, wann überschüssiger Strom verfügbar ist. In solchen Fällen kann der Einsatz eines Energiemanagementsystems wie Wegahome sinnvoll sein, um den Anlagenertrag kontinuierlich zu überwachen und den Strom vermehrt dann zu verbrauchen, wenn die Anlage Strom produziert.

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Durchschnittlicher Eigenverbrauch nach Energielösung

Die Eigenverbrauchsquote gibt an, welcher Prozentsatz des selbst erzeugten Solarstroms für den eigenen Strombedarf genutzt wird. Im Gegensatz zum Autarkiegrad bezieht sie sich auf die Produktionsseite und nicht auf den Verbrauch.

PHOTOVOLTAIK

Wenn Sie eine Photovoltaikanlage besitzen und diese nicht mit einem Speicher oder einer Wärmepumpe gekoppelt haben, liegt die durchschnittliche Eigenverbrauchsquote in der Regel bei etwa 30%.

PHOTOVOLTAIK + SPEICHER

Durch die Kombination Ihrer Photovoltaikanlage mit einem zusätzlichen Speicher können Sie den Eigenverbrauch von Solarstrom auf 50-80% steigern. 

PHOTOVOLTAIK + WÄRMEPUMPE

Durch den direkten Einsatz einer Photovoltaikanlage können etwa 15% des Strombedarfs einer Luft-Wasser-Wärmepumpe und 25-30% des Strombedarfs einer Warmwasser-Wärmepumpe abgedeckt werden, ohne den Einsatz zusätzlicher technischer Hilfsmittel. Die genaue Steigerung der Eigenverbrauchsquote ist jedoch individuell und abhängig von Ihrem spezifischen Wärmebedarf.

Mehr zur Kombination Photovoltaik und Wärmepumpe

PHOTOVOLTAIK + SPEICHER + ENERGIEMANAGEMENTSYSTEM + WÄRMEPUMPE

Um eine maximale Eigenverbrauchsquote zu erzielen, wird empfohlen, eine Photovoltaikanlage mit einem Speicher und einem Energiemanagementsystem wie Wegahome zu kombinieren. Optional kann auch eine Wärmepumpe hinzugefügt werden. Das Energiemanagementsystem steuert die Stromflüsse, basierend auf Wetterprognosen, um beispielsweise die Ladung des Stromspeichers zu optimieren und so viel wie möglich von Ihrem eigenen Strom zu nutzen. Die Wärmepumpe kann den Wasserspeicher überhitzen und überschüssigen Strom als Wärme speichern, wenn alle anderen Verbraucher bereits versorgt sind. Durch solche Systemlösungen können Eigenverbrauchsquoten von 80-90% erreicht werden, und theoretisch ist auch ein Eigenverbrauchsanteil von 100% möglich, erfordert jedoch oft einen überdimensionierten Speicher, der die Wirtschaftlichkeit der Anlage beeinträchtigen kann.

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