Wärmepumpen-Check für Deutschland
Die Reform des Gebäudeenergiegesetzes hat zweifellos viel Aufmerksamkeit erregt: Nach dem Gesetz sollen ab 2024 die meisten neu installierten Heizsysteme in erheblichem Maße auf erneuerbare Energien setzen. Doch wie steht es um den aktuellen Fortschritt der Wärmewende in Deutschland? Wo gibt es Erfolge, und wo gibt es noch Herausforderungen? Wir haben die Situation analysiert und uns insbesondere die Entwicklung des Einsatzes von Wärmepumpen in Neubauten zwischen 2017 und 2021 näher angesehen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Entwicklung je nach Stadt und Bundesland erheblich variiert.
Der Ausbau der Wärmepumpen in Deutschland variiert erheblich nach Bundesländern. Im flächenmäßig kleinsten Bundesland, dem Saarland, werden 48 Prozent der Neubauten der letzten fünf Jahre mit Wärmepumpen beheizt. Ebenfalls hohe Anteile finden sich in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit 46,5 bzw. 45,4 Prozent. Sachsen-Anhalt steht an vierter Stelle mit 43,7 Prozent der fertiggestellten Gebäude, die Wärmepumpen nutzen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit 35,8 Prozent.
Die Stadtstaaten hingegen bilden das Schlusslicht: Nur 7, 7,1 bzw. 7,8 Prozent der Heizungen in fertiggestellten Gebäuden in Bremen, Berlin und Hamburg nutzen Geothermie- oder Umweltwärme. Weitere norddeutsche Bundesländer, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, sind ebenfalls hinten platziert (19,9 bzw. 23,3 Prozent).
Die detaillierten Zahlen für die einzelnen Bundesländer finden Sie in der beigefügten Tabelle:
Bremen mag zwar insgesamt weiter hinten liegen, aber der Ausbau von Wärmepumpen hat sich in den letzten Jahren im Stadtstaat deutlich verstärkt: In 13,1 Prozent der Neubauten in Bremen wurde eine Wärmepumpe installiert, fast eine Verdopplung im Vergleich zu 2017.
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zeigt sich ebenfalls eine deutliche Entwicklung: Der Anteil der installierten Wärmepumpen ist in den letzten fünf Jahren um 74,4 bzw. 46 Prozent gestiegen.
In Thüringen und Berlin hingegen verläuft die Entwicklung langsamer, mit einem Anstieg des Anteils an Wärmepumpen in Neubauten von nur 11,5 bzw. 5,1 Prozent. In Hamburg ist der Anteil der Neubauten mit Wärmepumpen sogar um mehr als 10 Prozent gesunken.
Weitere Einzelheiten und Zahlen finden Sie hier:
So viele Haushalte werden bereits mit Wärmepumpe geheizt
Bottrop ist der Spitzenreiter in Deutschland bei der Förderung der Wärmewende: Fast 60 Prozent der zwischen 2017 und 2021 neu errichteten Gebäude in dieser Stadt wurden mit Wärmepumpen ausgestattet. Damit ist Bottrop die Stadt mit der höchsten Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland. Auch in Mönchengladbach ist der Einsatz von Wärmepumpen hoch, mit einem Anteil von 49,3 Prozent bei fertiggestellten Gebäuden und Wohnungen. Auf dem dritten Platz befindet sich Pirmasens in Rheinland-Pfalz mit einem Anteil von 48,2 Prozent. Die Top Fünf werden von Baden-Baden und Trier vervollständigt, wo knapp die Hälfte aller Neubauten mit Wärmepumpen beheizt wird (46,3 bzw. 46,2 Prozent).
Weitere Details zum Anteil von Wärmepumpen in Neubauten je nach Stadt finden Sie in der beigefügten Tabelle:
So hat sich der Ausbau von Wärmepumpen in den Städten entwickelt
Bottrop ist der aktuelle Vorreiter in Deutschland bei der Förderung der Wärmewende: Fast 60 Prozent der zwischen 2017 und 2021 neu errichteten Gebäude in dieser Stadt wurden mit Wärmepumpen ausgestattet. Damit ist Bottrop die Stadt mit der höchsten Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland. Auch in Mönchengladbach ist die Nutzung von Wärmepumpen mit einem Anteil von 49,3 Prozent bei fertiggestellten Gebäuden und Wohnungen hoch. Auf dem dritten Platz liegt Pirmasens in Rheinland-Pfalz mit einem Anteil von 48,2 Prozent. Die Top Fünf werden von Baden-Baden und Trier vervollständigt, wo knapp die Hälfte aller Neubauten mit Wärmepumpen beheizt wird (46,3 bzw. 46,2 Prozent).
Weitere Einzelheiten zum Anteil von Wärmepumpen in Neubauten je nach Stadt finden Sie in der beigefügten Tabelle:
Flensburg, die Heimatstadt des Wirtschaftsministers Robert Habeck, bildet das Schlusslicht im Städtevergleich: Nur in 113 von 3.026 fertiggestellten Gebäuden in Flensburg wird das Eigenheim mit Geo- oder Umweltwärme (3,7 Prozent) beheizt. Ähnlich niedrig ist der Anteil in Bremerhaven (4,0 Prozent). Dies ist teilweise auf die häufige Nutzung von Fernwärme in Norddeutschland aufgrund der Nähe zum Wasser zurückzuführen.
Sowohl beim Ausbau von Solaranlagen als auch beim Einbau von Wärmepumpen liegen Offenbach am Main und Frankfurt am Main weit hinten: Lediglich 6,4 bzw. 6,6 Prozent aller Neubauten werden in diesen Städten mit Wärmepumpen beheizt. Emden folgt mit einem Anteil von 7,1 Prozent.
Obwohl der Anteil an fertiggestellten Gebäuden mit Wärmepumpen in Emden ausbaufähig ist, hat die Stadt in den letzten Jahren den Ausbau bereits deutlich verstärkt: Während der Anteil 2017 bei 0,6 Prozent lag, erreichte er 2021 6,4 Prozent. Dies bedeutet eine Verzehnfachung der Zahl in den letzten fünf Jahren. Ein ähnlich starker Anstieg war in Frankfurt am Main zu verzeichnen: Der Anteil wuchs von 4,6 Prozent auf 17 Prozent, was einem Anstieg von 452 Prozent entspricht.
Weitere Informationen zur Veränderung des Anteils von Wärmepumpen in den letzten fünf Jahren in allen Städten finden Sie hier:
So hat sich der Ausbau von Wärmepumpen in den Landkreisen entwickelt
In Bezug auf die Landkreise sind Trier-Saarburg, Neckar-Odenwald-Kreis und Bernkastel-Wittlich die Spitzenreiter: Anteilig werden in diesen Landkreisen 74,7, 74,4 bzw. 71,9 Prozent der Neubauten mit Wärmepumpen beheizt. Auch in der Eifel ist der Anteil hoch, mit der Vulkaneifel und dem Eifelkreis Bitburg-Prüm, wo die Quote 68,2 bzw. 67,7 Prozent beträgt. Im Norden hingegen sind die Zahlen niedriger. In Aurich, Wittmund und Leer, die nahe der Nordseeküste liegen, liegt der Anteil bei 5,3 bzw. 9,3 Prozent.
Die genauen Informationen zur Situation in Ihrem Landkreis finden Sie in der beigefügten Grafik:
Auch bei den Landkreisen ist auffällig, dass diejenigen, die bei der Verbreitung von Wärmepumpen im Jahr 2021 Schlusslichter waren, den Ausbau in den letzten Jahren erheblich intensiviert haben. Im Landkreis Wesermarsch und im Emsland hat sich der Anteil 2021 im Vergleich zum Einbau im Jahr 2017 fast verdreifacht. Ebenso verzeichnet der Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt einen deutlichen Anstieg (plus 202 Prozent).
Die genaue Differenz zwischen dem Anteil der eingebauten Wärmepumpen im Jahr 2017 und 2021 in den Landkreisen können Sie hier einsehen:
Was haben wir untersucht?
Die Analyse basiert auf den Formen der primär verwendeten Heizenergie in allen fertiggestellten Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie in Wohnungen in Wohngebäuden von 2017 bis 2021. Anschließend wurde der Anteil der Gebäude, die Umwelt- bzw. Geothermie verwenden, erfasst und miteinander verglichen. Weitere Informationen zu den Bundesländern wurden aus dem Mikrozensus 2022 gewonnen.